Der Abmahnanwalt und die zwei Harzzwerge

Es war einmal ein Kollege in der Landeshauptstadt Niedersachsens, der hat sich geärgert. Über zwei Harzzwerge. Über deren Namenswahl. Er hat sich so sehr geärgert, dass
er beschloss etwas zu tun. Erst befragte er seinen Spiegel: „Spieglein,
Spieglein an der Wand, wer hat den schönsten Namen in unserem Land?“. Darauf
antwortete der Spiegel: „Du, mit Deiner Domain `frag-den-steuerfuchs.de`, hast
den schönsten Namen in unserem Land. Aber hinter den sieben Bergen, bei den
zwei Harzzwergen, da ist einer, der hat noch einen viel schöneren Namen als
Du!“. Das machte den Mann so wütend, dass er loszog, um diesem Namen ein Ende
zu bereiten. Er besann sich auf sein eigenes Abmahnverfahren, wegen seiner
Domain, und ließ einen Brief mit einer Unterlassungserklärung tränken. Einer
der Harzzwerge öffnete den Brief und bekam spontane Schnappatmung. Als der
andere Harzzwerg das kleine Fachwerkhäuschen betrat, nahm er voller Erschrecken
den Brief und warf ihn dem Shredder zum Fraße vor. Wenige Augenblicke später
nahm Zwerg Franks Atmung wieder normale Züge an und er entschied, die Kollegen
und ihre Unterlassungserklärung mit Nichtannahme zu bestrafen.

In der Landeshauptstadt hingegen befragte „der-steuerfuchs“ den Spiegel:
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat den schönsten Namen in unserem
Land?“. Darauf antwortete der Spiegel: „Du, mit Deiner Domain
`frag-den-steuerfuchs.de`, hast den schönsten Namen in unserem Land. Aber
hinter den sieben Bergen, bei den zwei Harzzwergen, da ist einer, der hat noch
einen viel schöneren Namen als Du!“. Der Mann, der wollte, dass er den
schönsten Namen im Land hat, fing vor Wut an zu zittern und ersann einen neuen
Plan. Als Gürtel der Gerechtigkeit soll doch das LG Hannover dem Harzwicht die
Luft abschnüren. Gesagt, getan. Harzzwerg Frank öffnete einige Tage später die
Klageschrift und, wie in Hannover erhofft, blieb ihm die Luft weg. Pfeifend und
singend kam der andere Harzzwerg und bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte.
Es war ruhig, kein Atmen, kein Schnaufen. Er rannte die Treppe hinauf, so
schnell seine kleinen Füßchen ihn tragen konnten, nahm eine Schere und schnitt
den Gürtel entzwei. Schon wenige Augenblicke später hörte er einen tiefen
Seufzer. Der Kampfgeist des Harzzwerges Frank war wieder zurückgekehrt und so
kam es, dass das Urteil des LG Hannover zugunsten der Harzzwerge ausfiel.

In der Landeshauptstadt befragte „der-steuerfuchs“ zwischenzeitlich wieder seinen
Spiegel: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat den schönsten Namen in
unserem Land?“. Darauf antwortete der Spiegel: „Du, mit Deiner Domain
`frag-den-steuerfuchs.de`, hast den schönsten Namen in unserem Land. Aber
hinter den sieben Bergen, bei den zwei Harzzwergen, da ist einer, der hat noch
einen viel schöneren Namen als Du!“. Jetzt schäumte der verbitterte Kollege vor
Wut. Es musste ein neuer Plan her, einer der die Harzzwerge endgültig zur
Strecke bringt. Er schloss sich in sein Kämmerlein ein und sann nach Rache. Ein
leckerer Apfel, rotbackig und glänzend, mit Berufung benetzt, so wie das OLG
Celle. Dem kann kein Harzzwerg widerstehen, der wird das Todesurteil bringen,
den wird er schlucken müssen. Überzeugt vom Gelingen seines perfiden Planes,
setzte „der Steuerfuchs“ diesen sofort in die Tat um. Der Apfel ging auf die
Reise, über die sieben Berge, zu den zwei Harzzwergen. Da lag er nun, auf dem
Schreibtisch und Harzzwerg Frank rang mit sich, die Worte seiner Frau im Kopf:
„Vitamine sind gesund“ und es kam, wie es kommen musste, Frank biss hinein. Er
fing an zu schlucken und zu würgen, doch ausgerechnet das Stückchen Berufung
blieb ihm in der Luftröhre stecken. Der andere Harzzwerg fand ihn reglos. Er
schüttelte und rüttelte ihn, flößte ihm Bacardi-Cola ein. Nichts half. Voll
Trauer schleppte er ihn in das Gespann „Kanzlei-Niedersachsen“ und begab sich
auf Abschiedsfahrt. Er fuhr und fuhr und plötzlich, oh Schreck, ein Relikt des
letzten Winters, ein Schlagloch namens BGH und noch eines, der Aufbau des UWG
im Hinblick auf die verschiedenen Ansprüche und deren Existenz nebeneinander.
Das Gefährt schlingerte und holperte, Harzzwerg Frank hustete und spuckte. Da
war er, der Bissen, der mit Berufung vergiftet war. Einstmals rotbackig und
glänzend war er nun verdorben und zermalmt (Urteil
des OLG Celle vom 17.11.2011, Az.: 13 U 168/11
).

Die zwei Harzzwerge jubelten und tanzten und kehrten einträchtig zurück in ihr
Harzer Fachwerkhäuschen. „Der-steuerfuchs“ hingegen muss seine Taten sühnen und
in seinem Kämmerchen arbeiten und schuften, um Harzzwerg Frank, der seinen Sieg
ganz alleine durchgefochten hat, zu entlohnen.

Und wenn die beiden Harzzwerge nicht gestorben sind, so leben sie noch immer
glücklich und zufrieden hinter den sieben Bergen, mitten im Harz, in der
Kanzlei-Niedersachsen. Die Moral von der Geschicht: Anlegen mit Harzzwergen
lohnt sich nicht…

 

http://fachanwalt-fuer-it-recht.blogspot.com/2011/11/kanzlei-niedersachsen-zulassiger-name.html

Unser Dank gebührt an dieser Stelle auch dem Prozessbevollmächtigten des Kollegen für die kostenlose, überregionale und weitere Bekanntmachung der Kanzlei-Niedersachsen. Chapeau!

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