Goldfinger – nicht nur bei 007 interessant

In der Finanzverwaltung werden so Anleger genannt, die neben ihrer heimischen Tätigkeit (in der sie gut verdienen) plötzlich zu Goldhändlern werden.

In der Vergangenheit konnten Deutsche im Ausland Goldhandelsfirmen gründen. Genutzt wurden Länder, in denen Goldhandelsgesellschaften ihren Gewinn mittels Einnahmen-Überschuss-Rechnung ermitteln und nicht zur Bilanzerstellung verpflichtet sind. Zum Beispiel Großbritannien.

Der Kauf des Goldes führt dort zu einem Sofortverlust in Höhe des Ankaufspreises. Dieser Verlust kann genutzt werden, um den Steuersatz auf das deutsche Einkommen über den sog. negativen Progressionsvorbehalt zu senken, da nach dem DBA (Doppelbesteuerungsabkommen) mit Großbritannien ausländische Verluste bei der Berechnung des Steuersatzes zu berücksichtigen sind. Wird das Gold im Folgejahr verkauft, ist der Gewinn aufgrund des DBA´s nicht auf sonstige Einnahmen anzurechnen.

Natürlich stört das die Finanzverwaltung, die hierin ein unzulässiges Verlustzuweisungsmodell sieht. U.a. das sächsische Finanzgericht (8 K 1853/09) hat dies aber anders beurteilt, da der Steuerpflichtige ja nicht direkt von den Verlusten profitieren würde, sondern nur von einem niedrigeren Steuersatz aufgrund des negativen Progressionsvorbehalts.

Hinweis:

Diese Vorgehensweise ist der Finanzverwaltung schon länger bekannt.Offenbar soll hier eine gesetzliche Regelung mit dem Jahressteuergesetz 2013 erfolgen, so dass dieser Steuerspartrick wahrscheinlich nicht mehr funktionieren wird.

Update:

Nach einer Meldung des Handelsblatts soll mit dem erst jetzt verabschiedeten Jahressteuergesetz 2013 diese Möglichkeit beendet worden sein. Für nach dem 28.02.2013 angeschaffte oder hergestellte Wirtschaftsgüter soll diese Gestaltungsvariante nicht mehr bestehen.

Und da derzeit dser Goldpreis sinkt, entstehen reale Verluste…

 

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Eine Antwort zu Goldfinger – nicht nur bei 007 interessant

  1. marburger sagt:

    Endlich ist mir klar, warum so viele Goldhandelsfirmen im Ausland existieren…sieht irgendwie aus wie der Kampf David gegen Goliath…wird von der Finanzverwaltung vermutlich ohnehin geschluckt… für die sind solche Leute nichts anderes als Betrüger…

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