Beschädigung einer Leitplanke

Muss eine Leitplanke ersetzt werden, findet kein Abzug (des Schadensersatzes) Neu-für-Alt statt. Dies gilt zumindest, wenn es sich nicht um ein eigenständiges (selbst austauschbares) Bauwerk handelt, sondern um den Teil einer Gesamtanlage, der regelmäßig insgesamt erneuert wird.

OLG Bremen, 1 U 14/24

Das Gericht wies dann noch darauf hin, dass ein pauschaler Hinweis nicht reicht, sondern konkret vorgetragen werden muss.

Veröffentlicht unter Verkehrsrecht, Zivilrecht | Schreib einen Kommentar

Verbot des Radfahrens

Die Annahme einer besonderen Gefahrenlage gem. § 45 IX 3 StVO ist gerichtlich voll überprüfbar. Ergibt sich weder aus dem Gefälle noch dem Ausbauzustand oder einer Unübersichtlichkeit oder erhöhter Unfallzahlen und auch nicht aus der Gesamtschau dieser Umstände eine qualifizierte Gefahrenlage, ist ein Verbot für den Radverkehr rechtswidrig.

VGH München, 11 B 23.1992

Veröffentlicht unter Verkehrsrecht, Verwaltungsrecht | Schreib einen Kommentar

Sozialversicherungspflicht des ehemaligen Geschäftsführers

Ein mitarbeitender GmbH-Gesellschafter, der nicht zum Geschäftsführer bestellt ist, ist regelmäßig abhängig beschäftigt und somit sozialversicherungspflichtig. Dies gilt auch bei einer Beteiligung von 50%. Allein aufgrund seiner Gesellschafterrechte besitzt er nicht die rechtsmacht, seine Weisungsgebundenheit aufzuheben, selbst bei einer Tätigkeit als Assistent des Liquidators.

BSG, B 12 KR 3/22 R

Veröffentlicht unter Sozialrecht, Steuer- und Steuerstrafrecht | Schreib einen Kommentar

Erhöhung der Geldbuße ohne rechtliches Gehör

Soll die Geldbuße ohne Veränderung des Vorwurfs erhöht werden, muss kein Hinweis nach § 256 StPO erfolgen. War hier allerdings nicht entscheidungserheblich, wurde als Hinweis dargestellt und verglichen mit einer Verschlechterung nach Einspruch gegen einen Strafbefehl, was auch ohne Hinweis und mit viel erheblicheren Folgen erfolgen kann.

KG Berlin, 148/24 – 122 SsRs 36/24

Veröffentlicht unter Verkehrsrecht | Schreib einen Kommentar

Fehlerhafte Entbindung und die Zulassung der Rechtsbeschwerde

Wird der Betroffene fehlerhaft entbunden und nach Verhandlung zur Sache zu einer erhöhten Geldbuße verurteilt, kann ein Verfahrensfehler im Rechtsfolgenausspruch vorliegen. allerdings führt dies nicht zu einer Zulassung d3er Rechtsbeschwerde wegen Verletzung des rechtlichen Gehörs (§ 80 I Nr.2 OWiG).

KG Berlin, 3 ORbs 82/24 – 122 SsRs 13/24

Veröffentlicht unter Verkehrsrecht | Schreib einen Kommentar